35 (einhalb) gute Gedanken zum Leben, zum Frau-sein

 
Es ist deine Entscheidung.

Da heute Weltfrauentag ist, gibt es zum Finale der 2. Staffel eine etwas andere Folge: 35 (einhalb) gute Gedanken aus 35 Jahren Frau sein. Aus dem Leben also.

 

Welchen Gedanken nimmst DU mit?

Okay, sie haben nicht alle direkt mit Stimme, Präsenz und selbstbewusst auftreten zu tun. Doch sie haben mit uns Frauen zu tun. Mit sich weiblich fühlen. Mit Lebendigkeit. Mit dem Leben. Manche sind in der Ich-Form, manche sind in Du-Form. Vielleicht möchtest du manche Sätze mitnehmen. Aufschreiben. Laut aussprechen. Ich freu mich total, wenn du mit mir teilst, welche Gedanken für dich einprägsam waren. Und welche du aus deiner Lebenserfahrung mit mir teilen magst.

Ein paar Gedanken liest du hier – die ganze Folge findest du im Player.

  • Meine Grenzen definiere ich. Und es ist okay, sie auch körperlich auszustrahlen.

  • Selbstmitgefühl kannst du lernen und es lohnt sich, das zu kultivieren. Als Mittel gegen perfektionistische Züge in dir, Mittel gegen harte Selbstkritik — und letztlich auch um besser schlafen zu können.

  • Du kannst alles haben — nur nicht alles gleichzeitig.

  • Ich freue mich aufs Älter werden. Ich bin immer noch 16, 22, 31, jetzt 35 und ich bin gespannt wie sich 42, 56, 63 und 89 anfühlen 🤞

  • Finde dein Lieblingsparfum und bleib ihm einige Jahre treu. Meines ist Chanel Chance. 

  • Ich bereue nichts, es ist, wie es ist. Ich habe es so gut gemacht, wie es mein jüngeres Ich konnte. Ich lerne und wachse. Und komme am Ende irgendwo raus damit. An einem Ort, der zu mir passt.

  • Plötzlich erobert ein Hund dein Herz, du bist die Ultra Dogmum und erfindest täglich Lieder, die sich um Pfoten, weiches Schlaffell und Kastanienbäumen drehen. Endlich hast du deine Bestimmung gefunden und du gibst alles für den Doggo 🐶

 
 

In dieser Folge erfährst du:

  • Ich teile mit dir 35 (einhalb) gute Gedanken, die mir in über 35 (einhalb) Lebensjahren begegnet sind.

  • Teile deine Gedanken mit mir – Let´s connect: mail@femme-fervour.com

 

The Host or Guest

Hier sind die Links zur Folge:

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Wo auch immer du bist. Du findest ein Zuhause in dir selbst.

 

Jede Phase hat ihr Special. Manchmal musst du loslassen, um Platz zu machen für das Special der neuen Phase. Vll kommt was wieder. Vll nicht. Dann trauere ich vll. Und bin dankbar, dass ich das erleben konnte. Erlebtes kann einem niemand wegnehmen. Du trägst es in deinem Herzen. 

Das Leben verläuft in Phasen.

 

Manchmal bist du oben, manchmal bist du unten. Manchmal surfst du, manchmal wartest du auf ne Welle, manchmal springst du ab und wühlst eine andere und manchmal fliegt die alles um die Ohren.

Das Leben verläuft in Wellen.

 

Es ist okay, Harry Potter zum Einschlafen zu hören. Immer noch und immer weiter. 

 

Dein Körper ist heute, JETZT wunderschön.

Und nicht erst, wenn … Sei begeistert von dir jetzt. Tanz nackt vor dem Spiegel und erfreue dich an dir. Und wenn du mehr Muskeln willst, mach das öfter oder geh halt zum Sport! 😉

 
 

Heute 1cm mehr

Mut als gestern.

  • In der Stille wird die Vision klar. Du findest deinen Weg. Hör dir zu.

 

Impuls:

zusammen wächst man oft besser als allein. Sei dabei bei meinem neuen gruppen-programm find your fervour und trag dich auf der vorfreude-liste ein hier.

  • Vor dieser heutigen Folge war ich sehr aufgeregt. Sie wird roh. Nackt. Unverstellt. Und deshalb gibt es auch weder Intro noch Outro und keine Tonnachbearbeitung. Es geht um eine sehr persönliche Geschichte und die möchte ich dir einfach so nah wie möglich erzählen.

    Vor etwa 10 Jahren hatte ich eine richtige Stimmkrise, in der ich meine Stimme komplett verlor – und schließlich wiederfand. Warum mir das passiert ist und wie ich da rausgekommen bin, welche Schlüsselmomente es auf dem Weg gab und wie ich heute damit umgehe, wenn die Stimme holpert – das teile ich mit dir in der heutigen Episode.

    Erst einmal: Warum ist diese Folge so wichtig? Warum ist es mir so ein Bedürfnis, meine Geschichte mit dir zu teilen? Nun, zunächst bin ich sicher nicht die einzige, deren Stimme, ach was, deren ganze Identität in einer Krise war. Sicher hast du Einiges, was ich dir heute erzähle so ähnlich auch schon erlebt und wir resonieren da miteinander. Außerdem ist das, was ich dadurch gelernt habe, ganz essenziell dafür, was ich heute mache und wer ich heute bin. Stimme fand ich schon immer interessant und ich spürte da schon immer ein großes Potential in mir und viele Fragen – dank dieser Zeit, die sich so furchtbar anfühlte, als ich sie durchlebt habe, bin ich heute da, wo ich bin und die Frau, die ich heute bin. Okay. Lass uns anfangen. Ich muss mich etwas ranreden und zurückgehen in eine Zeit vor über 10

    Jahren: damals war ich Schauspielstudentin an der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. Es war das, was ich immer machen wollte: Schauspielerin wollte ich werden, solange ich denken kann, was man mit seinem Leben anfangen kann. Die menschliche Psyche, Erlebnisse, Beziehungen, Stimme, Sprache – das war schon faszinierend für mich, seit ich ein kleines Mädchen war und ich mochte schon immer gern Menschen beobachten und analysieren und mich spielerisch ausleben. Beste Voraussetzungen, um Schauspielerin zu werden.

    Im 2. Studienjahr durften wir zum ersten Mal für ein Szenenstudium auf die große Bühne – das fand ich echt aufregend und empfand das als großen Schritt. Und ich durfte mit einer Schauspielerin arbeiten, die ich bereits seit ein paar Jahren sehr bewunderte, die auch ein großes Vorbild für mich war auf der Theaterbühne. WOW! Es wurde Herbst glaube ich, ich setzte mich unheimlich unter Druck, wollte in allem richtig gut sein – in jedem Unterricht, besonders in diesem Szenenstudium. Kurz zur Erklärung: Auf der Schauspielschule probt man immer für ungefähr sechs Wochen ein paar Szenen einer durch die Mentorinnen zugeteilten Rolle aus einem Stück. Da ist man dann mit anderen Kommiliton*innen zu zweit, zu dritt oder manchmal auch zu viert und arbeitet mit einem Dozenten oder einer Dozentin, die das ganze sozusagen inszeniert. Dann gibt es ein Vorspiel, das einer Prüfung entspricht mit anschließender Auswertung. Für mich ging es also um was. Und nun muss ich noch ein Stück zurückgehen: In meiner Jugend habe ich Leistungssport gemacht. Schwimmen. Da wir bereits sehr früh an großen Meisterschaften teilnehmen können – denke an Franzi van Almsick, die mit 14/15 Jahren bei Weltmeisterschaften abgesahnt hat – war das Trainingspensum entsprechend hoch und in mir festigte sich der Glaube: viel hilft viel. Ohne Fleiß kein Preis. Es muss wehtun, du musst über Grenzen gehen. Sonst hast du nicht alles gegeben. Gut. Das ist eine wichtige Information, denn: Während der Probenzeit zu diesem Szenenstudium bekam ich eine Erkältung. Ich dachte mir: ach was, ich pump mich hoch, wird schon werden – Pause machen nur die Schwachen, aber ich bin stark. So schleppte ich mich eine Zeit, probte Vollgas, ging auch mit vollem Karacho in die Stimmkraft. Eines morgens in meiner WG-Küche hatte ich so starke Schmerzen beim Sprechen, dass ich doch Angst bekam. Es fühlte sich an, also würden meine Stimmbänder verbrennen. Damit ging ich dann doch zum HNO. Diagnose: Kehlkopfentzündung. Zwei Wochen Stimmruhe. Inhalationen. Und das Schlimmste natürlich: keine Proben. Dabei hatte ich mich so auf diese Arbeit gefreut und war zu allem bereit. Doch mein Körper war nun überhaupt nicht mehr bereit. Und meine Stimme schon gar nicht. Ich war völlig fertig...

    Was nun folgte, war eine Odyssee. Ich fühlte mich einsam und isoliert. Ich redete mir ein, dass es allen anderen in meiner Klasse leichter fiel, mit den Anforderungen des Studiums klar zu kommen, dass nur ich mich schwer tat – und das verstärkte den Druck, den ich mir machte nur noch mehr. Nach etwa 10 Tagen Stimmruhe wollte ich es wagen, meine Stimme zu testen. Ich hatte gerade geduscht, war im Bad und wollte einfach nur einen Satz sagen. Doch raus kam nur Luft. Ja, du hast richtig gehört: Nur Luft. Die Panik überrollte mich. Sofort ließ ich kühles Wasser über meine Handgelenke laufen. Brach in Tränen aus. Sah mich mit verquollenen Augen im Spiegel an und wusste nicht weiter. Hatte ich nun für immer meine Stimme verloren? Würde ich niemals

    Schauspielerin werden? Niemals die Bühne rocken, intensiv fühlen und andere Menschen mitreißen? Das war es, was ich wollte: Spielen, um zu erleben und miterleben zu lassen. Damit die Menschen die Menschen verstehen. Das war mein Anspruch. Ich hatte schon immer einen sehr hohen Anspruch an mich. Der mir oft großen Druck machte. Mich nicht schlafen ließ. Mich nicht mein Leben genießen ließ. Mich nicht entfalten ließ. Könnte der Phoniater damals recht gehabt haben? Vor der Schauspielschule musste man ein phoniatrisches Gutachten erstellen lassen, das bescheinigte, dass man organisch geeignet war für den Schauspielberuf. Seine Worte damals: Na gut, ich stelle Ihnen das aus, aber es wird schwer werden für Sie – Sie werden womöglich nie auf einer großen Bühne stehen können, Ihre Stimme ist zu zart dafür. Mir war es Wurscht – Hauptsache, ich bekam das Gutachten. Challenge accepted! Ich werd meinen Weg schon gehen. Und nun? Hatte ich versagt. Heute denke ich mir: Wie unglaublich diese Aussage von diesem Arzt doch war und wie sehr sie mich beeinflusst hat. Ein Moment in seinem Leben, den er wahrscheinlich gleich wieder vergessen hatte, der mein Leben jedoch prägte. Denn in mir hat sich abgespeichert: ich muss mich anstrengen. Ich werde es schwer haben. Ich bin eigentlich ungeeignet. Im Coaching erlebe ich ganz oft ähnliche Momente mit den Frauen, mit denen ich arbeite. Auch ihnen sind einmal Sachen gesagt worden, die sich eingeprägt haben als Überzeugungen wie: Ich bin immer die Leise. Was ich zu sagen habe, ist nicht wichtig. Es ist egal, ob ich gehört werde. Es interessiert sowieso niemanden. Und das hemmt. Das fühlt sich echt beschissen an. Auch ich wurde während meiner Stimmkrise von ähnlichen Gedanken heimgesucht: Bestimmt verachten mich alle dafür, dass ich so schwach bin. Mit mir verbringt man nicht gern Zeit, weil ich so belastet bin mit meiner Krise. Nur mir geht es schlecht. Ich war fast neidisch darauf, wie wenig die anderen auf ihre Stimmen anscheinend achten mussten und Umschreien konnten, wie es ihnen gefiel... Gut. Zurück zur Badezimmer-Situation. Es kam also nur Luft raus. Ich kommunizierte mit meiner Mitbewohnerin nur über Zettel. Ich tat alles, um gesund zu werden: Schluckte Vitamine, inhalierte wie eine Weltmeisterin, trank Ozeane an Ingwertee. Nahm pflanzliche Tropfen, Schüsslersalze. Konnte mir beim Bäcker ja nicht mal ein Brötchen bestellen! Ich fühlte mich klein und nicht existent auf der Welt. Ohne Stimme hatte ich meine Persönlichkeit verloren. Und genau darum ging es. Das Organische war das Eine: Die Kehlkopfentzündung war das Eine und die war irgendwann natürlich ausgeheilt. Nun ging es um mehr. Nun ging es darum, mich von Innen heraus zu stärken und im wahrsten Sinne des Wortes meine Stimme zu finden. Damit meine ich meine Identität, meine Persönlichkeit und mich als erwachsene Frau. Offensichtlich mangelte es mir an Selbstvertrauen, an Selbstbewusstsein – und daran, meine Wirkung selbst einschätzen zu können. Das sind heute tatsächlich auch die drei häufigsten Themen im Coaching. Selbstvertrauen im Sinne von sich selbst vertrauen, dass das, was du zu sagen hast, Bedeutung hat. Dass du Bedeutung hast. Selbstbewusstsein als sich selbst bewusst sein, wie du mit deinem Material, das heißt mit deiner Stimme, deinem Körper, deinem System, das dir Ausdruck verleiht, umgehst. Und schließlich die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung, um zu wissen, was du da tust oder getan hast und wie du es anpassen kannst. Damit du unabhängig bist vom Feedback von außen. Denn das kann qualifiziert sein oder eben nicht – und es ist ganz ganz wichtig, dass du lernst, dass DU dein eigener Maßstab bist. Das ist auch tatsächlich eines der größten Learnings aus dieser Zeit: Ich bin mein eigener Maßstab. Nur ich kenne meinen gesamten Weg, nur ich darf über mich urteilen – im besten Sinne des Wortes – nur ICH darf mich bewerten. Und heute bin ich tatsächlich sehr dankbar für diese Zeit, die sich damals natürlich furchtbar anfühlte, die aber dazu beigetragen hat, dass ich heute da bin, wo ich bin, dass ich weiß, was ich weiß – und es nun im Coaching weitergeben kann. Damit auch du deine Stimme findest und deine Persönlichkeit, deine Authentic Expression lebst. Doch ich möchte nicht vorgreifen. Ich versuchte also neben dem körperlichen mich-wieder- aufbauen auch ein seelisches. Und bekam eine großartige Unterstützung. Über die Schauspielschule kam ich zu einer Stimmtherapeutin, die ich für die gesamte restliche Zeit an der Schauspielschule aufsuchte. Mit ihr zusammen baute ich meine Stimme wieder auf. Lernte meine Stimme erst einmal richtig kennen und lieben. Durch die Kehlkopfentzündung war meine Schleimhaut Komplett abgerieben. Diese Schleimhaut ist eigentlich dafür da, die Stimmbänder zu befeuchten, sie elastisch zu halten und sie zu schützen. Diesen Schutz bauten wir gezielt und geduldig wieder auf. Tag für Tag am Anfang, später Woche für Woche oder vor jeder Theateraufführung, die ich während des Studiums hatte. Und Stück für Stück und in diesem vertraulichen Rahmen kam auch mein Selbstvertrauen wieder. Ich lernte meine Stimme zu genießen, ihr irgendwann sogar etwas zuzumuten. Mein Sprecherzieher durfte ein Mal hospitieren und versuchte, mich ebenfalls im schulischen Kontext zu unterstützen, denn es war längst klar, dass es nicht nur um technische oder wie wir im Theater sagen, um handwerkliche Mängel ging – es ging darum, mir wieder eine Leichtigkeit zurückzuerobern und ins Spielen zu kommen. Zum 3. Studienjahr wechselte ich zu einer Sprecherzieherin. Ich wusste, sie hatte eine andere Handschrift und war vermutlich doppelt so alt wie mein erster Sprecherzieher. Von ihm hatte ich sehr viel gelernt. Nun wollte ich auch die Begegnungen mit ihr erleben. Und das waren wirklich tolle Begegnungen. Nun teile ich mit dir ein paar Schlüsselmomente auf meiner Reise zu meiner Stimme: Jene Sprecherzieherin war eine sehr weise, elegante, inspirierende Dame. Sie konnte sehr gut gucken, also mich sehr gut beobachten und meine Schutzmechanismen identifizieren. Damit meine ich die Art und Weise, mit der ich mich rettete in äußerliche Mittel, um nicht ganz in die Rolle zu schlüpfen, um gerade noch so zu gefallen. Sie sagt dann immer: Ach! Sie bluffen! Nein – Das glaube ich Ihnen nicht! So ging das eine Weile. Bis zu einem Moment in einer Begegnung. Ich hatte einen Text vorbereitet, saß auf dem Stuhl. Und immer wieder war sie streng mit mir und ermunterte mich, es doch „einfach so“ zu sagen. Ich merke, wie sich etwas in mir rührt, während ich dir das erzähle und ich bin ihr so dankbar für diese Erfahrung. Denn was dann passierte, war magisch: Es gelang mir tatsächlich, es einfach so zu sagen, mich schutzlos der Situation auszusetzen, ganz bei mir zu sein. Und zu fliegen. Sofort kamen mir die Tränen. Ich fühlte mich auf einmal so leicht: als hätte mir jemand einen schweren Mantel von den Schultern genommen. So konnte spielen also sein. Und da musste ich gar nicht spielen!? Das war phantastisch. Dieser Moment hat mich so geprägt und begleitet mich bis heute in der Theaterarbeit und auch im Coaching. Denn wie oft versuchen wir, etwas vorzugeben – sei es eine Professionalität, eine starke Facette von uns, ein so-muss-man-das-doch-machen-oder-nicht!? Dabei dürfen wir es einfach sagen, wie es ist. Und das hat eine unglaubliche Kraft. Eine Souveränität. Und Ausstrahlung. Sag doch einfach mal so deinen Namen. Und steh dazu. Ich bin Andine. Ohne diesen Satz auszuschmücken, besonders zu sagen oder etwas damit bewirken zu wollen. Sag es, wie es ist. Wow! Ein weiterer Schlüsselmoment, auf den ich lange hingearbeitet hatte und der sich endlich einlöste, war das Vorspiel zu Antigone. Ich spielte mit zwei Kommilitonen Antigone. Wir waren echt ein gutes Team, unsere Mentorin Steffi Kühnert hat das Szenenstudium begleitet auf ihre direkte Art und mir auch eine tolle Unmittelbarkeit und Direktheit ermöglicht. Dieses Vorspiel war wie ein Durchbruch für mich: Ich ging ganz auf im Spielen. In den Momenten des Monologes besonders, in dem Antigone ihren letzten Weg geht, denn sie ist zum Tode verurteilt. Das sind natürlich Dimensionen, die man kaum fassen kann – doch es gelang mir. Ich bekam auch richtig schönes Feedback von anderen Studis. Doch das war gar nicht der Punkt. Der Erfolg bestand für mich darin, dass ich nicht die ganze Zeit Angst hatte, meine Stimme könnte nicht halten. Meine Kehlkopfentzündung und mein Stimmverlust waren nun über ein Jahr her gewesen. Ich hatte monatelange Arbeit mit meiner Stimmtherapeutin hinter mir, war begleitet worden von meinem ersten Sprecherzieher und dann noch von der wunderbaren anderen Sprecherzieherin. Ich hatte mir das erarbeitet. Und gelernt, mir selbst zu vertrauen, mich hinzugeben, Kontrolle aufzugeben und im Moment loszulassen. Das war auch so ein unglaublicher Fortschritt für mich, da ich es ja vom Leistungssport gewohnt war, mich durchzubeißen und ich konnte vom Kopf gesteuert wirklich körperlich übermenschliches vollbringen bzw. über (eigentlich unnötige) Grenzen gehen... Und das hatte ich transformiert. Denn wenn es um die Stimme geht, ist Druck mit das Schlimmste, was du machen kannst: Die Magie entsteht im Loslassen. Im Freilassen deiner Stimme. Das machen wir im Coaching durch Ausprobieren, durch ein Erspüren des Zusammenspiels aus Körper, Atem und Stimme, sodass du etwas von der Technik, bzw. von dem Handwerk erlernst, was wir im Theater anwenden. Und durch die Arbeit von Innen: Welche mentalen Blockaden halten dich zurück? Damit irgendwann auch meine Coachees diese Momente der Freiheit mit ihrer Stimme erleben können und in ihre volle Entfaltung kommen. Solche Momente sind echt unbezahlbar und können so tiefgreifende Erfahrungen sein, die verändern, wie du dich siehst und fühlst. Hier ist noch ein spannender Gedanke: Als ich in dieser Krise war, meinte eine befreundete Tanzstudentin zu mir: Andine, wenn du diese Krise spürst – dann ist die eigentliche Arbeit schon gemacht. Dein System hat es nur noch nicht als neue Natur akzeptiert. Und darin besteht das Gefühl der Krise. Das Neue einsinken zu lassen. Daran erinnere ich mich heute gern und freue mich. Dann entspanne ich mich und lasse die Arbeit im Innen von allein geschehen. Letztendlich überstand ich diese Krise, bekam mein erstes Theaterengagement in Regensburg. Und trat es an nicht nur mit Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung – und natürlich mit all dem schauspielerischen Handwerk, das ich an der Busch gelernt hatte, und für das ich unglaublich dankbar bin. Sondern besonders auch mit den Kenntnissen darüber, wie ich meine Stimme pflegen kann. Was sie regeneriert. Damit ich eben nicht bei einer Erkältung oder bei Heiserkeit sagen muss: Na gut, dass schweige ich ein paar Tage, dann geht’s wieder. Nein – ich kann vorbeugen, meine Stimme schützen. Und seitdem hat fast nichts meiner Stimme wieder etwas anhaben können. Kein animalisches Brüllen als Elisabeth I. von England, kein kratzig sprechendes Räubermädchen im Weihnachtsmärchen, in dem ich neben dieser Räuberin auch die Schneekönigin und die Prinzessin spielte und das wir glaube ich um die 50 Mal in sechs Wochen spielten, teilweise zwei Mal am Tag. Und all das darf nun in meine Coaching-Tätigkeit einfließen. Wobei ich betonen möchte, dass ich künstlerisch-kreativ und sprechwissenschaftlich fundiert ausgerichtet bin, nicht medizinisch. Will heißen, ich habe nicht die Kompetenz und auch nicht den Wunsch, Stimmstörungen zu behandeln.

    Was mein Wunsch ist und meine Intention mit meiner Arbeit ist, dich zu unterstützen, deine Stimme zu finden, in deine volle Präsenz zu kommen, das zu genießen, was du zu sagen hast. In mein neues 3-monatiges Programm MéTAMORPHOSE fließt alles ein: Handwerk und Techniken, die ich seit mittlerweile 10 Jahren als Schauspielerin anwende. Sprechwissenschaftlich fundierte Methoden aus meinem Masterstudium in Kommunikation, das ich neben dem Theaterengagement absolviert habe. Spirituelle Themen aus meiner Tätigkeit als Yogalehrerin und auch als Yogini seit über 20 Jahren. Tiefenpsychologisch und systemisch fundierte Ansätze aus meiner Coaching-Ausbildung bei einem Therapeuten in Heidelberg. Und natürlich bekommst du über 30 Jahre meiner Lebenserfahrung. Wir arbeiten von außen und von innen an deiner Authentic Expression – denn nur dann fühlst du dich leicht und selbstsicher im Auftreten – sei es im beruflichen oder privaten Kontext. Und ganz besonders freut es mich dabei immer wieder, wenn Frauen Raum einnehmen und ihre Botschaft in die Welt bringen. Denn das macht die Welt zu einem besseren Ort. Also wenn du mich nach meiner Business-Vision fragst: Ich wünsche mir eine friedliche, aufrichtige Welt, in der wir einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Und ganz viel Herz. Ich glaube, das ist ein gutes Schlusswort für diese Folge von Voice To Heart. Für MéTAMORPHOSE kannst du dich übrigens auf der Warteliste eintragen und erfährst als Erste, wenn es wieder Spots gibt, um mit mir zu arbeiten. Den Link dazu findest du in den Shownotes. Ich freue mich wirklich sehr, wenn du deine Stimmerfahrungen mit mir teilst: Konntest du an eineigen Stellen resonieren? Was beschäftigt dich? Wie kann ich dich unterstützen? Erzähl mir deine Stimmgeschichte. Wie geht es dir mit deiner Stimme? Welche Stimmen in deinem Kopf blockieren dich? Du bist damit nicht allein. Du hast heute gehört, dass ich einen weiten Weg bis heute zurücklegen musste, mit Rückschlägen, mit Menschen, die nicht an mich glaubten. Du kannst dich entfalten.

    Let ́s Connect – meinen Kontakt findest du auch in den Shownotes Unterstütze VOICE TO HEART, indem du dem Podcast folgst, 5 Sterne dalässt oder mir sogar auf Apple Podcasts eine Rezension schreibst. Bis zur nächsten Folge VOICE TO HEART...

Andine Pfrepper

Bonjour, Ich bin Andine.

Seit über 10 Jahren arbeite ich freischaffend als Schauspielerin und Hörbuch-Sprecherin.

In VOICE TO HEART teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrungen mit Menschen und für Menschen – damit du dich traust, on point präsent zu sein und deine Expertise nicht länger zurückzuhalten.

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