Mehr Selbstbewusstsein durch Embodiment

 
dein koerper spricht mit.

Dein Körper und deine Persönlichkeit können nicht ohne einander gedacht werden – zumindest nicht im Embodiment. In dieser Solo-Folge der Confidence! Edition beschäftigen wir uns damit, wie du durch Embodiment-Arbeit selbstbewusster auftrittst, sodass du mit deiner Expertise wahrgenommen wirst. 

 

Selbstvertrauen vs. Selbstbewusstsein

Dein Körper spricht immer mit – sei es über deine Körperhaltung, gewisse Gesten oder einfach wie du dich körperlich deinem Gegenüber zu (oder ab)wendest. Das erzählt viel über dich, über deine Geschichte, über dein Verhältnis zu den Menschen, mit denen du sprichst und so viel mehr. Bei FEMME FERVOUR geht es um ganzheitliche Arbeit an deinem Auftreten. Denn nur so können wir es revolutionieren und nachhaltig verändern! Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein bilden die beiden Kernthemen, wobei ich eine ganz persönliche Definition davon gefunden habe. Der ganzheitliche Ansatz besagt, dass wir im Innen und im Außen arbeiten. Die innere Arbeit ist häufig die Arbeit am Selbstvertrauen, d.h. dem Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Sodass du so ein inneres Standing spürst, einen inneren Pol, mit dem du dich jederzeit verbinden kannst und den Herausforderungen gewachsen fühlst. Oder dich zumindest für die Möglichkeit öffnest, alles lernen zu können, was du brauchst, um deine Challenge zu meistern.

Selbstbewusstsein wird meist definiert als die Kenntnis über sich selbst, also sich bewusst zu sein darüber, wer du bist, was du willst usw. Fragen nach Identität also. Ich möchte das noch weiterdenken! Für mich bedeutet Selbstbewusstsein, dass du dir bewusst bist über dein Selbst und damit meine ich deine Wirkung. Wie wäre es, wenn du dich genau mit deinem System auskennst, mit deiner Stimme, deinem Körper, der Verbindung, die dein Atem damit hat. Und wenn du das bewusst – dir Selbst bewusst – einsetzen könntest? Weil es immer eine Mischung gibt aus dem Bewussten und dem Unbewussten, kannst du Embodiment-Arbeit für dich nutzen. So kannst du herausfinden, was dich hemmt bzw. wie du dich selbst hemmst daran, selbstbewusst im Sinne von selbstsicher aufzutreten. Oder im Gegenteil: was dich pusht! Da geht es um die Reflexion von deinen Gedanken, Gefühlen und von deinem Verhalten in bestimmten Situationen oder Kontexten. Manchmal sind bestimmte Personen involviert, in deren Gegenwart du dich weniger sicher fühlst oder weniger selbstbewusst. Manchmal ist es auch einfach unsere Tagesform beeinflusst durch unseren Zyklus… 

 

Was genau bewirkt Embodiment-Arbeit?

Indem wir den Körper im Coaching miteinbeziehen, erreichst du eine umwerfende Wirkung auf mehreren Ebenen:

1.
Du kannst dich selbst besser reflektieren, indem du deine körperlichen Reaktionen deuten lernst. In der Kommunikation in schwierigen Situationen meldet sich der Körper häufig schneller als der Kopf.

2.
Aufgrund dieser Selbstreflektion kannst du dich auch besser regulieren – besonders in angespannten Situationen. Das kann beispielsweise bei Lampenfieber total gut helfen oder wenn du dich nicht traust, deine Meinung zu sagen.

3.
Dann kannst du deine Wirkung beeinflussen durch den bewussten Einsatz fundierter Techniken: bewusste Körpersprache, bewusst auch die Stimme einsetzen. Körper und Stimme gehören auch total zusammen!

4.
Insgesamt wirst du Selbst-BEWUSST den Körper sprechen lassen und VerKÖRPERn, wer du bist, wofür du stehst usw. Und darin besteht dann die Revolution deines Auftretens, wie ich es gern nenne und schon oft erlebt habe im Coaching.

 

In dieser Folge erfährst du:

  • Wie du verkörperst, wofür du stehst und dich dabei selbstbewusster fühlst

  • Was deine körperliche Präsenz damit zu tun hat, wie du wahrgenommen wirst

  • Und warum es nicht ohne die innere Arbeit dahinter geht

 

The Host or Guest

Hier sind die Links zur Folge:

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Dein Körper ist eine Quelle, um dein inneres zu verstehen – und auf dein Inneres einzuwirken. Innen und außen sind stets im wechselspiel. embodiment bedeutet, zu verkörpern, wer du bist und was dir wichtig ist.

 

Zunächst geht es über die Identitätsfragen: Wer bist du? Was willst du? Was ist dir wichtig? Ich arbeite im Coaching gern mit Werten. Werten geben unserem Handeln eine Richtung, geben uns also Orientierung und eine gewisse Konsistenz. Ich bin großer Fan von wertebasiertem Auftreten und Arbeiten. Besonders, wenn du für ein Thema als Expertin gesehen werden möchtest, empfehle ich dir die Beschäftigung mit deinen Werten und mit der Kernbotschaft, die du transportieren möchtest. Ist dein wichtigster Wert VERBINDUNG kannst du das anders in deiner körperlichen Präsenz zeigen als den Wert FREIHEIT oder WACHSTUM. Um die Verkörperung deiner Werte geht es auch in meinem eMail-Video-Kurs The Essence of Presence, den du dir für 0€ holen kannst. Und dann kannst du durch dein Auftreten diese Werte transportieren.

Wie geht “verkörpern”?

 

Du willst etwas bewegen mit deinen Ideen und dich einbringen und wenn du etwas sagst, ist das auch inhaltlich wertvoll. Doch was dein Körper erzählt, ist Rückzug. Das zeigt sich u.a. darin, dass dein Brustbein nach innen gesunken ist, deine Schultern sind leicht nach oben gezogen oder fallen nach vorn. Du bist nicht wirklich präsent mit deinem Körper, deine Idee kommt nicht an. Die Begeisterung, die du eigentlich für dein Thema spürst, überträgt sich nicht auf dein Auftreten. Weil da wahrscheinlich auch Selbstzweifel in dir sind. Manchmal sind diese Nuancen nur ganz subtil, doch unbewusst spürt dein Gegenüber diese Diskrepanz zwischen dem, was du sagst und dem, was dein Körper sagt. Dazu kommt, dass deine Stimme untrennbar mit deinem Körper als Resonanzkörper verbunden ist – und mit deiner Stimmung.

Jetzt probier mal aus, wie du dich fühlst, wenn du mit hängenden Schultern dastehst. Nicht wirklich inspiriert und mit dem unbedingten Willen, dich zu zeigen, oder? Und deine Stimme – wie klingt die? Wahrscheinlich nicht gerade stark, wahrscheinlich sprichst du auch eher monoton und leise.

 Drehen wir das ganze mal um: Du stehst aufrecht da, da ist eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Entspannung in deinem Körper. Du fühlst dich gleich viel mehr im Kontakt oder? Sowohl mit dir als auch mit deinem Gegenüber. Du bist DA. Dann sprichst du mit klarer Stimme und deine Begeisterung überträgt sich wie automatisch auf dein Gegenüber.

Ein Beispiel

 

 Embodiment wirkt von außen nach innen und von innen nach außen. 

 

Wie wir im Voice & Embodiment Coaching arbeiten:

Dein Körper erzählt auch etwas über deine innere Stimme. Und wenn das im Gegensatz steht zu dem, was du sagt, zu deiner hörbaren Stimme sozusagen, dann entsteht eine Unstimmigkeit. Doch es ist total wertvoll, diese innere Stimme auch mal zu Wort kommen zu lassen!

Nun kann man finde ich nicht nur die Anweisung geben: Steh da und sprich laut. Denn in unserem Kopf sind total viele Gedanken, Fragen, Zweifel. Und die halten dich zurück. Die machen was mit dir. Die müssen wir uns unbedingt auch anschauen.

Et voilà: So arbeiten wir im Voice & Embodiment Coaching. Mit fundierten Techniken, die deine Stimme, deine Atmung und deinen Körper betreffen und zugleich entwickeln wir mit innerer Arbeit deine Persönlichkeit weiter und reflektieren deine inneren Stimmen, Gedanken und Anteile. Alles im Zusammenspiel wirkt sich auf dein Auftreten aus.

Du siehst also: es ist ein Mix aus innerer Arbeit, Körperarbeit, Stimmarbeit. Es ist aufregend, spannend, klärend, lösend, erhellend. Mal macht es einfach nur Bock, mal braucht es auch Mut. Ich bin IMMER da, um dich behutsam und empathisch durch DEINEN Prozess zu führen. DEINE Stärken hervorzuheben, dir bewusst zu machen, was du machst und wie du dir selbst helfen kannst. 

Einer meiner wichtigsten Werte ist übrigens Verantwortung. Also auch deine Eigenverantwortung, für dich die richtigen Schritte zu wählen und dir Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst. Vielleicht ist Voice & Embodiment Coaching eine Möglichkeit für dich. Im unverbindlichen Gespräch können wir es herausfinden. Let´s talk.

 

wie ich dich unterstützen kann, zu verkörpern, wofür du stehst

 

Das sagen meine Kundinnen:

Für Maria war die Arbeit mit und an ihren Werten der Schlüssel für ihre Sichtbarkeit in der Selbstständigkeit:

>> Für mich ist Métamorphose eine Metamorphose durch und durch. Ich habe jahrelang mit meiner Sichtbarkeit gehadert. Doch seitdem ich im Coaching mit Andine festgestellt habe, dass „Verbindung" mein wichtigster Wert ist, fühlt es sich auf einmal leicht an. Ich haben einen Weg gefunden, authentisch und selbstbewusst sichtbar zu werden - ohne dass es mich auslaugt oder sich gequält anfühlt. Endlich! <<

 

Für Daniela war das Programm MéTAMORPHOSE eine Befreiung:

>> Ich möchte etwas bewegen in der Welt und das geht nicht, wenn ich alles für mich behalte. Ich weiß, wofür ich stehe und kann mich nun ausdrücken und meine Botschaft verkörpern.  Ich fühle mich sicherer, freier und leichter. Früher habe ich sehr viel überlegt, was ich sage – da bin ich nun viel spontaner geworden. Ich kann viel besser meine Persönlichkeit ausdrücken und fühle mich verbundener mit meinen Mitmenschen, weil ich mich öffnen und zeigen kann, wie ich bin. <<

Und für Sophie waren die Embodiment-Tools in MOMENTUM der Game-Changer, wie sie selbst im Coaching gesagt hat:

>> Die Tools, mir Ausdruck zu verleihen und mehr zu mir und in meine Klarheit zu kommen, sind der absolute Game-Changer für mich! Das hat mir so geholfen und ich weiß: Ich darf mich so zeigen, wie ich bin. Ich verwirkliche mich dank des Coachings selbst, fühle mich freier und authentischer als zuvor.<<

Du möchtest an deinem Auftreten arbeiten und es fundiert angehen, sodass du schnell in die Umsetzung kommst? Im unverbindlichen Gespräch berate ich dich gern, welche Unterstützung die richtige ist für dich und dein Ziel. Let´s talk!

 

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse über

Embodiment für dich:

  • Es ist die beste Ergänzung zu deinen Worten. Denn wenn du etwas sagst und dein Körper erzählt etwas ganz anderes entsteht ein Störfaktor, der deine Kompetenz mindert. Gleichzeitig kann es total energetisierend wirken, wenn du eine neue körperliche Erfahrung machst, die dein Inneres befruchtet.

  • Es entstehen tiefere Verbindungen zu anderen Menschen: Du hast weniger mit dir selbst zu tun, weil du einfach schneller Bescheid weißt und regulieren kannst. Du kannst dich besser auf dein Gegenüber einlassen.

  • Du findest heraus, was dein Körper über deine Gedanken- und Gefühlswelt erzählt und wie du deinen Körper nutzen kannst, um dich anders zu fühlen. Und damit eine andere Präsenz auszustrahlen.

  • Du wirst präsenter! Du strahlst einfach mehr aus – von deiner Persönlichkeit, von dieser siherheit, die du in dir spürst und mit deinem Körper spürst. Einfach durch das Bewusstsein fü deinen Körper, deine Haltung, deine Bewegungen.

  • Wenn du dich gut spürst und bewusst einwirken kannst auf dich, dann hilft das auch bei Situationen, in denen du Lampenfieber hast, wenn du Angst verspürst oder Hemmung, den Mund aufzumachen.

 

Impuls:

zusammen wächst man oft besser als allein. Sei dabei bei meinem neuen gruppen-programm find your fervour und trag dich auf der vorfreude-liste ein hier.

  • Vor dieser heutigen Folge war ich sehr aufgeregt. Sie wird roh. Nackt. Unverstellt. Und deshalb gibt es auch weder Intro noch Outro und keine Tonnachbearbeitung. Es geht um eine sehr persönliche Geschichte und die möchte ich dir einfach so nah wie möglich erzählen.

    Vor etwa 10 Jahren hatte ich eine richtige Stimmkrise, in der ich meine Stimme komplett verlor – und schließlich wiederfand. Warum mir das passiert ist und wie ich da rausgekommen bin, welche Schlüsselmomente es auf dem Weg gab und wie ich heute damit umgehe, wenn die Stimme holpert – das teile ich mit dir in der heutigen Episode.

    Erst einmal: Warum ist diese Folge so wichtig? Warum ist es mir so ein Bedürfnis, meine Geschichte mit dir zu teilen? Nun, zunächst bin ich sicher nicht die einzige, deren Stimme, ach was, deren ganze Identität in einer Krise war. Sicher hast du Einiges, was ich dir heute erzähle so ähnlich auch schon erlebt und wir resonieren da miteinander. Außerdem ist das, was ich dadurch gelernt habe, ganz essenziell dafür, was ich heute mache und wer ich heute bin. Stimme fand ich schon immer interessant und ich spürte da schon immer ein großes Potential in mir und viele Fragen – dank dieser Zeit, die sich so furchtbar anfühlte, als ich sie durchlebt habe, bin ich heute da, wo ich bin und die Frau, die ich heute bin. Okay. Lass uns anfangen. Ich muss mich etwas ranreden und zurückgehen in eine Zeit vor über 10

    Jahren: damals war ich Schauspielstudentin an der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. Es war das, was ich immer machen wollte: Schauspielerin wollte ich werden, solange ich denken kann, was man mit seinem Leben anfangen kann. Die menschliche Psyche, Erlebnisse, Beziehungen, Stimme, Sprache – das war schon faszinierend für mich, seit ich ein kleines Mädchen war und ich mochte schon immer gern Menschen beobachten und analysieren und mich spielerisch ausleben. Beste Voraussetzungen, um Schauspielerin zu werden.

    Im 2. Studienjahr durften wir zum ersten Mal für ein Szenenstudium auf die große Bühne – das fand ich echt aufregend und empfand das als großen Schritt. Und ich durfte mit einer Schauspielerin arbeiten, die ich bereits seit ein paar Jahren sehr bewunderte, die auch ein großes Vorbild für mich war auf der Theaterbühne. WOW! Es wurde Herbst glaube ich, ich setzte mich unheimlich unter Druck, wollte in allem richtig gut sein – in jedem Unterricht, besonders in diesem Szenenstudium. Kurz zur Erklärung: Auf der Schauspielschule probt man immer für ungefähr sechs Wochen ein paar Szenen einer durch die Mentorinnen zugeteilten Rolle aus einem Stück. Da ist man dann mit anderen Kommiliton*innen zu zweit, zu dritt oder manchmal auch zu viert und arbeitet mit einem Dozenten oder einer Dozentin, die das ganze sozusagen inszeniert. Dann gibt es ein Vorspiel, das einer Prüfung entspricht mit anschließender Auswertung. Für mich ging es also um was. Und nun muss ich noch ein Stück zurückgehen: In meiner Jugend habe ich Leistungssport gemacht. Schwimmen. Da wir bereits sehr früh an großen Meisterschaften teilnehmen können – denke an Franzi van Almsick, die mit 14/15 Jahren bei Weltmeisterschaften abgesahnt hat – war das Trainingspensum entsprechend hoch und in mir festigte sich der Glaube: viel hilft viel. Ohne Fleiß kein Preis. Es muss wehtun, du musst über Grenzen gehen. Sonst hast du nicht alles gegeben. Gut. Das ist eine wichtige Information, denn: Während der Probenzeit zu diesem Szenenstudium bekam ich eine Erkältung. Ich dachte mir: ach was, ich pump mich hoch, wird schon werden – Pause machen nur die Schwachen, aber ich bin stark. So schleppte ich mich eine Zeit, probte Vollgas, ging auch mit vollem Karacho in die Stimmkraft. Eines morgens in meiner WG-Küche hatte ich so starke Schmerzen beim Sprechen, dass ich doch Angst bekam. Es fühlte sich an, also würden meine Stimmbänder verbrennen. Damit ging ich dann doch zum HNO. Diagnose: Kehlkopfentzündung. Zwei Wochen Stimmruhe. Inhalationen. Und das Schlimmste natürlich: keine Proben. Dabei hatte ich mich so auf diese Arbeit gefreut und war zu allem bereit. Doch mein Körper war nun überhaupt nicht mehr bereit. Und meine Stimme schon gar nicht. Ich war völlig fertig...

    Was nun folgte, war eine Odyssee. Ich fühlte mich einsam und isoliert. Ich redete mir ein, dass es allen anderen in meiner Klasse leichter fiel, mit den Anforderungen des Studiums klar zu kommen, dass nur ich mich schwer tat – und das verstärkte den Druck, den ich mir machte nur noch mehr. Nach etwa 10 Tagen Stimmruhe wollte ich es wagen, meine Stimme zu testen. Ich hatte gerade geduscht, war im Bad und wollte einfach nur einen Satz sagen. Doch raus kam nur Luft. Ja, du hast richtig gehört: Nur Luft. Die Panik überrollte mich. Sofort ließ ich kühles Wasser über meine Handgelenke laufen. Brach in Tränen aus. Sah mich mit verquollenen Augen im Spiegel an und wusste nicht weiter. Hatte ich nun für immer meine Stimme verloren? Würde ich niemals

    Schauspielerin werden? Niemals die Bühne rocken, intensiv fühlen und andere Menschen mitreißen? Das war es, was ich wollte: Spielen, um zu erleben und miterleben zu lassen. Damit die Menschen die Menschen verstehen. Das war mein Anspruch. Ich hatte schon immer einen sehr hohen Anspruch an mich. Der mir oft großen Druck machte. Mich nicht schlafen ließ. Mich nicht mein Leben genießen ließ. Mich nicht entfalten ließ. Könnte der Phoniater damals recht gehabt haben? Vor der Schauspielschule musste man ein phoniatrisches Gutachten erstellen lassen, das bescheinigte, dass man organisch geeignet war für den Schauspielberuf. Seine Worte damals: Na gut, ich stelle Ihnen das aus, aber es wird schwer werden für Sie – Sie werden womöglich nie auf einer großen Bühne stehen können, Ihre Stimme ist zu zart dafür. Mir war es Wurscht – Hauptsache, ich bekam das Gutachten. Challenge accepted! Ich werd meinen Weg schon gehen. Und nun? Hatte ich versagt. Heute denke ich mir: Wie unglaublich diese Aussage von diesem Arzt doch war und wie sehr sie mich beeinflusst hat. Ein Moment in seinem Leben, den er wahrscheinlich gleich wieder vergessen hatte, der mein Leben jedoch prägte. Denn in mir hat sich abgespeichert: ich muss mich anstrengen. Ich werde es schwer haben. Ich bin eigentlich ungeeignet. Im Coaching erlebe ich ganz oft ähnliche Momente mit den Frauen, mit denen ich arbeite. Auch ihnen sind einmal Sachen gesagt worden, die sich eingeprägt haben als Überzeugungen wie: Ich bin immer die Leise. Was ich zu sagen habe, ist nicht wichtig. Es ist egal, ob ich gehört werde. Es interessiert sowieso niemanden. Und das hemmt. Das fühlt sich echt beschissen an. Auch ich wurde während meiner Stimmkrise von ähnlichen Gedanken heimgesucht: Bestimmt verachten mich alle dafür, dass ich so schwach bin. Mit mir verbringt man nicht gern Zeit, weil ich so belastet bin mit meiner Krise. Nur mir geht es schlecht. Ich war fast neidisch darauf, wie wenig die anderen auf ihre Stimmen anscheinend achten mussten und Umschreien konnten, wie es ihnen gefiel... Gut. Zurück zur Badezimmer-Situation. Es kam also nur Luft raus. Ich kommunizierte mit meiner Mitbewohnerin nur über Zettel. Ich tat alles, um gesund zu werden: Schluckte Vitamine, inhalierte wie eine Weltmeisterin, trank Ozeane an Ingwertee. Nahm pflanzliche Tropfen, Schüsslersalze. Konnte mir beim Bäcker ja nicht mal ein Brötchen bestellen! Ich fühlte mich klein und nicht existent auf der Welt. Ohne Stimme hatte ich meine Persönlichkeit verloren. Und genau darum ging es. Das Organische war das Eine: Die Kehlkopfentzündung war das Eine und die war irgendwann natürlich ausgeheilt. Nun ging es um mehr. Nun ging es darum, mich von Innen heraus zu stärken und im wahrsten Sinne des Wortes meine Stimme zu finden. Damit meine ich meine Identität, meine Persönlichkeit und mich als erwachsene Frau. Offensichtlich mangelte es mir an Selbstvertrauen, an Selbstbewusstsein – und daran, meine Wirkung selbst einschätzen zu können. Das sind heute tatsächlich auch die drei häufigsten Themen im Coaching. Selbstvertrauen im Sinne von sich selbst vertrauen, dass das, was du zu sagen hast, Bedeutung hat. Dass du Bedeutung hast. Selbstbewusstsein als sich selbst bewusst sein, wie du mit deinem Material, das heißt mit deiner Stimme, deinem Körper, deinem System, das dir Ausdruck verleiht, umgehst. Und schließlich die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung, um zu wissen, was du da tust oder getan hast und wie du es anpassen kannst. Damit du unabhängig bist vom Feedback von außen. Denn das kann qualifiziert sein oder eben nicht – und es ist ganz ganz wichtig, dass du lernst, dass DU dein eigener Maßstab bist. Das ist auch tatsächlich eines der größten Learnings aus dieser Zeit: Ich bin mein eigener Maßstab. Nur ich kenne meinen gesamten Weg, nur ich darf über mich urteilen – im besten Sinne des Wortes – nur ICH darf mich bewerten. Und heute bin ich tatsächlich sehr dankbar für diese Zeit, die sich damals natürlich furchtbar anfühlte, die aber dazu beigetragen hat, dass ich heute da bin, wo ich bin, dass ich weiß, was ich weiß – und es nun im Coaching weitergeben kann. Damit auch du deine Stimme findest und deine Persönlichkeit, deine Authentic Expression lebst. Doch ich möchte nicht vorgreifen. Ich versuchte also neben dem körperlichen mich-wieder- aufbauen auch ein seelisches. Und bekam eine großartige Unterstützung. Über die Schauspielschule kam ich zu einer Stimmtherapeutin, die ich für die gesamte restliche Zeit an der Schauspielschule aufsuchte. Mit ihr zusammen baute ich meine Stimme wieder auf. Lernte meine Stimme erst einmal richtig kennen und lieben. Durch die Kehlkopfentzündung war meine Schleimhaut Komplett abgerieben. Diese Schleimhaut ist eigentlich dafür da, die Stimmbänder zu befeuchten, sie elastisch zu halten und sie zu schützen. Diesen Schutz bauten wir gezielt und geduldig wieder auf. Tag für Tag am Anfang, später Woche für Woche oder vor jeder Theateraufführung, die ich während des Studiums hatte. Und Stück für Stück und in diesem vertraulichen Rahmen kam auch mein Selbstvertrauen wieder. Ich lernte meine Stimme zu genießen, ihr irgendwann sogar etwas zuzumuten. Mein Sprecherzieher durfte ein Mal hospitieren und versuchte, mich ebenfalls im schulischen Kontext zu unterstützen, denn es war längst klar, dass es nicht nur um technische oder wie wir im Theater sagen, um handwerkliche Mängel ging – es ging darum, mir wieder eine Leichtigkeit zurückzuerobern und ins Spielen zu kommen. Zum 3. Studienjahr wechselte ich zu einer Sprecherzieherin. Ich wusste, sie hatte eine andere Handschrift und war vermutlich doppelt so alt wie mein erster Sprecherzieher. Von ihm hatte ich sehr viel gelernt. Nun wollte ich auch die Begegnungen mit ihr erleben. Und das waren wirklich tolle Begegnungen. Nun teile ich mit dir ein paar Schlüsselmomente auf meiner Reise zu meiner Stimme: Jene Sprecherzieherin war eine sehr weise, elegante, inspirierende Dame. Sie konnte sehr gut gucken, also mich sehr gut beobachten und meine Schutzmechanismen identifizieren. Damit meine ich die Art und Weise, mit der ich mich rettete in äußerliche Mittel, um nicht ganz in die Rolle zu schlüpfen, um gerade noch so zu gefallen. Sie sagt dann immer: Ach! Sie bluffen! Nein – Das glaube ich Ihnen nicht! So ging das eine Weile. Bis zu einem Moment in einer Begegnung. Ich hatte einen Text vorbereitet, saß auf dem Stuhl. Und immer wieder war sie streng mit mir und ermunterte mich, es doch „einfach so“ zu sagen. Ich merke, wie sich etwas in mir rührt, während ich dir das erzähle und ich bin ihr so dankbar für diese Erfahrung. Denn was dann passierte, war magisch: Es gelang mir tatsächlich, es einfach so zu sagen, mich schutzlos der Situation auszusetzen, ganz bei mir zu sein. Und zu fliegen. Sofort kamen mir die Tränen. Ich fühlte mich auf einmal so leicht: als hätte mir jemand einen schweren Mantel von den Schultern genommen. So konnte spielen also sein. Und da musste ich gar nicht spielen!? Das war phantastisch. Dieser Moment hat mich so geprägt und begleitet mich bis heute in der Theaterarbeit und auch im Coaching. Denn wie oft versuchen wir, etwas vorzugeben – sei es eine Professionalität, eine starke Facette von uns, ein so-muss-man-das-doch-machen-oder-nicht!? Dabei dürfen wir es einfach sagen, wie es ist. Und das hat eine unglaubliche Kraft. Eine Souveränität. Und Ausstrahlung. Sag doch einfach mal so deinen Namen. Und steh dazu. Ich bin Andine. Ohne diesen Satz auszuschmücken, besonders zu sagen oder etwas damit bewirken zu wollen. Sag es, wie es ist. Wow! Ein weiterer Schlüsselmoment, auf den ich lange hingearbeitet hatte und der sich endlich einlöste, war das Vorspiel zu Antigone. Ich spielte mit zwei Kommilitonen Antigone. Wir waren echt ein gutes Team, unsere Mentorin Steffi Kühnert hat das Szenenstudium begleitet auf ihre direkte Art und mir auch eine tolle Unmittelbarkeit und Direktheit ermöglicht. Dieses Vorspiel war wie ein Durchbruch für mich: Ich ging ganz auf im Spielen. In den Momenten des Monologes besonders, in dem Antigone ihren letzten Weg geht, denn sie ist zum Tode verurteilt. Das sind natürlich Dimensionen, die man kaum fassen kann – doch es gelang mir. Ich bekam auch richtig schönes Feedback von anderen Studis. Doch das war gar nicht der Punkt. Der Erfolg bestand für mich darin, dass ich nicht die ganze Zeit Angst hatte, meine Stimme könnte nicht halten. Meine Kehlkopfentzündung und mein Stimmverlust waren nun über ein Jahr her gewesen. Ich hatte monatelange Arbeit mit meiner Stimmtherapeutin hinter mir, war begleitet worden von meinem ersten Sprecherzieher und dann noch von der wunderbaren anderen Sprecherzieherin. Ich hatte mir das erarbeitet. Und gelernt, mir selbst zu vertrauen, mich hinzugeben, Kontrolle aufzugeben und im Moment loszulassen. Das war auch so ein unglaublicher Fortschritt für mich, da ich es ja vom Leistungssport gewohnt war, mich durchzubeißen und ich konnte vom Kopf gesteuert wirklich körperlich übermenschliches vollbringen bzw. über (eigentlich unnötige) Grenzen gehen... Und das hatte ich transformiert. Denn wenn es um die Stimme geht, ist Druck mit das Schlimmste, was du machen kannst: Die Magie entsteht im Loslassen. Im Freilassen deiner Stimme. Das machen wir im Coaching durch Ausprobieren, durch ein Erspüren des Zusammenspiels aus Körper, Atem und Stimme, sodass du etwas von der Technik, bzw. von dem Handwerk erlernst, was wir im Theater anwenden. Und durch die Arbeit von Innen: Welche mentalen Blockaden halten dich zurück? Damit irgendwann auch meine Coachees diese Momente der Freiheit mit ihrer Stimme erleben können und in ihre volle Entfaltung kommen. Solche Momente sind echt unbezahlbar und können so tiefgreifende Erfahrungen sein, die verändern, wie du dich siehst und fühlst. Hier ist noch ein spannender Gedanke: Als ich in dieser Krise war, meinte eine befreundete Tanzstudentin zu mir: Andine, wenn du diese Krise spürst – dann ist die eigentliche Arbeit schon gemacht. Dein System hat es nur noch nicht als neue Natur akzeptiert. Und darin besteht das Gefühl der Krise. Das Neue einsinken zu lassen. Daran erinnere ich mich heute gern und freue mich. Dann entspanne ich mich und lasse die Arbeit im Innen von allein geschehen. Letztendlich überstand ich diese Krise, bekam mein erstes Theaterengagement in Regensburg. Und trat es an nicht nur mit Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung – und natürlich mit all dem schauspielerischen Handwerk, das ich an der Busch gelernt hatte, und für das ich unglaublich dankbar bin. Sondern besonders auch mit den Kenntnissen darüber, wie ich meine Stimme pflegen kann. Was sie regeneriert. Damit ich eben nicht bei einer Erkältung oder bei Heiserkeit sagen muss: Na gut, dass schweige ich ein paar Tage, dann geht’s wieder. Nein – ich kann vorbeugen, meine Stimme schützen. Und seitdem hat fast nichts meiner Stimme wieder etwas anhaben können. Kein animalisches Brüllen als Elisabeth I. von England, kein kratzig sprechendes Räubermädchen im Weihnachtsmärchen, in dem ich neben dieser Räuberin auch die Schneekönigin und die Prinzessin spielte und das wir glaube ich um die 50 Mal in sechs Wochen spielten, teilweise zwei Mal am Tag. Und all das darf nun in meine Coaching-Tätigkeit einfließen. Wobei ich betonen möchte, dass ich künstlerisch-kreativ und sprechwissenschaftlich fundiert ausgerichtet bin, nicht medizinisch. Will heißen, ich habe nicht die Kompetenz und auch nicht den Wunsch, Stimmstörungen zu behandeln.

    Was mein Wunsch ist und meine Intention mit meiner Arbeit ist, dich zu unterstützen, deine Stimme zu finden, in deine volle Präsenz zu kommen, das zu genießen, was du zu sagen hast. In mein neues 3-monatiges Programm MéTAMORPHOSE fließt alles ein: Handwerk und Techniken, die ich seit mittlerweile 10 Jahren als Schauspielerin anwende. Sprechwissenschaftlich fundierte Methoden aus meinem Masterstudium in Kommunikation, das ich neben dem Theaterengagement absolviert habe. Spirituelle Themen aus meiner Tätigkeit als Yogalehrerin und auch als Yogini seit über 20 Jahren. Tiefenpsychologisch und systemisch fundierte Ansätze aus meiner Coaching-Ausbildung bei einem Therapeuten in Heidelberg. Und natürlich bekommst du über 30 Jahre meiner Lebenserfahrung. Wir arbeiten von außen und von innen an deiner Authentic Expression – denn nur dann fühlst du dich leicht und selbstsicher im Auftreten – sei es im beruflichen oder privaten Kontext. Und ganz besonders freut es mich dabei immer wieder, wenn Frauen Raum einnehmen und ihre Botschaft in die Welt bringen. Denn das macht die Welt zu einem besseren Ort. Also wenn du mich nach meiner Business-Vision fragst: Ich wünsche mir eine friedliche, aufrichtige Welt, in der wir einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Und ganz viel Herz. Ich glaube, das ist ein gutes Schlusswort für diese Folge von Voice To Heart. Für MéTAMORPHOSE kannst du dich übrigens auf der Warteliste eintragen und erfährst als Erste, wenn es wieder Spots gibt, um mit mir zu arbeiten. Den Link dazu findest du in den Shownotes. Ich freue mich wirklich sehr, wenn du deine Stimmerfahrungen mit mir teilst: Konntest du an eineigen Stellen resonieren? Was beschäftigt dich? Wie kann ich dich unterstützen? Erzähl mir deine Stimmgeschichte. Wie geht es dir mit deiner Stimme? Welche Stimmen in deinem Kopf blockieren dich? Du bist damit nicht allein. Du hast heute gehört, dass ich einen weiten Weg bis heute zurücklegen musste, mit Rückschlägen, mit Menschen, die nicht an mich glaubten. Du kannst dich entfalten.

    Let ́s Connect – meinen Kontakt findest du auch in den Shownotes Unterstütze VOICE TO HEART, indem du dem Podcast folgst, 5 Sterne dalässt oder mir sogar auf Apple Podcasts eine Rezension schreibst. Bis zur nächsten Folge VOICE TO HEART...

Andine Pfrepper

Bonjour, Ich bin Andine.

Seit über 10 Jahren arbeite ich freischaffend als Schauspielerin und Hörbuch-Sprecherin.

In VOICE TO HEART teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrungen mit Menschen und für Menschen – damit du dich traust, on point präsent zu sein und deine Expertise nicht länger zurückzuhalten.

BE SEEN. BE HEARD.

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